So werden Sie Spam-E-Mails los

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Spam-E-Mails, auch Junk-Mails genannt, sind unerwünschte Sammel-E-Mails, die an einen großen Personenkreis gesendet werden. Wahrscheinlich landen regelmäßig Spam-E-Mails und Marketing-Nachrichten in Ihrem Posteingang. Der Unterschied ist, dass Sie dem Empfang von Marketing-Nachrichten im Gegensatz zu Spam-Meldungen zustimmen müssen.

In der Regel senden Ihnen Unternehmen legitime Marketing-E-Mails, nachdem Sie Ihr Einverständnis erklärt haben. So können Sie beispielsweise einen Newsletter abonnieren, sich für bestimmte Services anmelden, Beiträge lesen, die nur für Abonnenten sichtbar sind, oder Nachrichten per E-Mail und Social Media teilen.

Spam-Nachrichten stammen hingegen oft von unseriösen E-Mail-Adressen und enthalten nicht jugendfreie oder illegale Inhalte. Häufig setzen sie auf Panikmache, enthalten Tippfehler und irreführende Informationen und werden von einem anonymen Absender als Sammel-E-Mails versendet. Nur selten enthalten Sie einen Link zum Abbestellen und wenn doch, ist Vorsicht geboten, denn er könnte Malware enthalten – Software, die Cyberkriminellen Zugriff auf Ihren Computer, Ihr Smartphone oder andere Geräte verschafft.

Doch es gibt Möglichkeiten, die Flut unerwünschter E-Mails einzudämmen. Hier sind fünf einfache Maßnahmen gegen Spam-E-Mails.

1. Markieren Sie die Nachrichten als Spam

Die meisten E-Mail-Services, darunter Gmail, Yahoo Mail, Microsoft Outlook und Apple Mail, verfügen über Algorithmen, die Spam- und Junk-Mails herausfiltern und in einem speziellen Ordner ablegen.

Wenn Sie eine verdächtige E-Mail in Ihrem normalen Posteingang finden, sollten Sie sie nicht löschen, sondern als Spam markieren, um sie in den Spam-Ordner zu verschieben. Auf diese Weise erkennt der Spam-Filter in Zukunft alle weiteren E-Mails von derselben Adresse als Spam, sodass sie gar nicht erst in Ihrem Posteingang landen.

Ein Filteralgorithmus, der entsprechend angelernt wurde, kann Adressen rückverfolgen und kennzeichnen, die in eine Blacklist aufgenommen wurden oder verdächtige Begriffe wie "billig", "Viagra" oder "gratis" enthalten.

2. Löschen Sie Spam-E-Mails

Die goldene Regel zur Vermeidung von Spam-E-Mails lautet: Wenn eine Nachricht nach Spam aussieht, dann ist es wahrscheinlich auch so. Darum sollten Sie sie löschen, ohne auf irgendetwas zu klicken oder Anhänge herunterzuladen. Denn möglicherweise enthält die Nachricht Software, die den Absender informiert, wenn die E-Mail geöffnet wird, um zu bestätigen, dass es sich um ein aktives Konto handelt, sodass Sie in Zukunft noch mehr Spam erhalten.

Außerdem gibt es Malware, die Ihre E-Mail-Adresse kapern kann, um unter dem Deckmantel einer legitimen Adresse weitere Spam-Nachrichten zu versenden. Umgekehrt kann es Ihnen auch passieren, dass sich der Betrüger als jemand ausgibt, den Sie kennen, z. B. ein Freund, Verwandter oder Kollege. Wenn Sie eine verdächtige E-Mail erhalten, die vermeintlich von einem Bekannten stammt, kontaktieren Sie ihn auf anderem Wege.

Wenn Sie Spam-Nachrichten blockieren, werden sie in den Spam-Ordner verschoben. Mit der Zeit sammeln sich dort immer mehr markierte E-Mails an. Darum sollten Sie den Ordner gelegentlich leeren.

Auf diese fünf Warnsignale sollten Sie achten. Sie sind zwar kein sicherer Beweis dafür, dass es sich um einen Betrugsversuch handelt, können aber auf verdächtige Aktivitäten hindeuten.

Aufforderung zur Angabe persönlicher Daten

Der Absender fordert persönliche Informationen an, z. B. Ihre Adresse, Ihre Sozialversicherungsnummer oder Ihre Bankdaten.

Ungewöhnliche E-Mail-Adresse

Die E-Mail-Adresse hat einen verdächtigen Domain-Namen oder enthält ungewöhnliche Zeichen.

Unbekannte und fragwürdige Absender

Die Absender betrügerischer E-Mails geben sich oft als Influencer, hochrangige Beamte oder Mitarbeiter seriöser Unternehmen aus. Oft verweisen sie auf Käufe, die Sie nie getätigt haben.

Künstlich erzeugter Handlungsdruck

Der Titel oder Betreff von Spam-E-Mails enthält häufig Begriffe wie "sofort", "für begrenzte Zeit" und "dringend", die unbedachte Handlungen provozieren sollen.

Tipp- und Grammatikfehler

Viele betrügerische E-Mails enthalten Rechtschreib- und Grammatikfehler. Oft ist z. B. Ihr Name falsch geschrieben oder der Text ist grammatikalisch fehlerhaft.

3. Halten Sie Ihre E-Mail-Adresse unter Verschluss

Je öfter Sie Ihre E-Mail-Adresse weitergeben, desto mehr Spam landet in Ihrem Postfach. Geben Sie sie also nur dann weiter, wenn dies unbedingt notwendig ist.

Beiträge in sozialen Medien und Online-Kommentare sollten beispielsweise nicht mit Ihrer E-Mail-Adresse in Verbindung gebracht werden. Für solche Fälle ist es ratsam, ein separates E-Mail-Konto speziell für soziale Netzwerke zu erstellen, um Ihre Haupt-E-Mail-Adresse unter Verschluss zu halten.

4. Nutzen Sie einen zweiten Spam-Filter

Ihr E-Mail-Konto verfügt zwar über einen eigenen Filter, aber wenn Sie diesen mit dem Spam-Filter eines Drittanbieters kombinieren, können Sie Ihren Schutz stärken. Auf diese Weise müssen alle E-Mails zwei Filter durchlaufen, bevor sie in Ihrem Posteingang landen, sodass verdächtige Nachrichten eher abgefangen werden.

Effektive Spam-Filter können Ihre Geräte vor Malware, Angriffen und unerwünschten Inhalten schützen. Halten Sie Ausschau nach einem Anti-Spam-Filter, der mit dem Filter Ihres E-Mail-Anbieters kompatibel ist und Ihre Anforderungen erfüllt.

5. Richten Sie eine neue E-Mail-Adresse ein

Wenn die Spam-Flut einfach nicht abbricht, könnte es sein, dass Ihre E-Mail-Adresse bei einer Datenpanne geleakt wurde. Wenn sie Cyberkriminellen in die Hände gefallen ist, kann es schwer sein, Spam-E-Mails zu vermeiden. In  diesem Fall ist es unter Umständen ratsam, eine neue E-Mail-Adresse einzurichten.

Kostenlose E-Mail-Anbieter wie Gmail machen es einfach, mehrere Konten zu erstellen, um die Anzahl der Spam-E-Mails in Ihrem Hauptkonto zu begrenzen. Das geht so:

  1. Legen Sie bei Ihrem aktuellen E-Mail-Service ein neues Konto an. 
  2. Senden Sie über das neue Konto eine E-Mail, in der Sie Ihre Kontakte über die Änderung informieren.
  3. Legen Sie in den Einstellungen fest, dass E-Mails an Ihr altes Konto an die neue Adresse weitergeleitet werden. 

So richten Sie eine E-Mail-Weiterleitung ein

Sie können Ihre Konto so konfigurieren, dass E-Mails an Ihre alte Adresse im neuen Posteingang landen. Dies können Sie in den Einstellungen unter "Weiterleitung" einrichten.

Durch die Weiterleitung können Sie sämtliche Kontaktinformationen aus dem ursprünglichen E-Mail-Konto auf das aktuelle übertragen. Befolgen Sie dazu diese vier einfachen Schritte:

how to add a forwarding address

 

  1. Rufen Sie im alten E-Mail-Konto die Option "Einstellungen" auf.
  2. Klicken Sie auf die Registerkarte "Weiterleitung und POP/IMAP". 
  3. Geben Sie im Feld "Adresse für Weiterleitung hinzufügen" die neue E-Mail-Adresse ein. 
  4. Klicken Sie auf "Weiter", um den Vorgang zu bestätigen.

Lassen Sie beide Konten einige Monate lang geöffnet, damit alle verbleibenden Nachrichten auf das neue Konto umgeleitet werden können.

6. Tragen Sie sich aus diversen E-Mail-Verteilern aus

Wenn Sie Ihre E-Mail-Adresse besser geheim halten möchten, sollten Sie sich aus möglichst vielen Werbeverteilern austragen. Viele Werbetreibende bringen Ihre E-Mail-Adresse durch Online-Formulare, soziale Medien und Scraping-Tools in Erfahrung oder kaufen diese Information von anderen Unternehmen. Das bedeutet auch: Je weniger Werbeverteiler Ihre Adresse enthalten, desto unwahrscheinlicher ist es, dass Unternehmen und Spammer sie finden.

Hier sind zwei Methoden zum Abbestellen von E-Mails (einzelne und mehrere E-Mails):

So bestellen Sie einzelne E-Mails ab

Die meisten Marketing-E-Mails enthalten ganz unten einen "Abbestellen"-Button. Bei einigen E-Mail-Anbietern wie Gmail wird dieser Button ganz oben neben den Feldern "An" und "Von" angezeigt.

So bestellen Sie mehrere E-Mails ab

  1. Geben Sie in die Suchleiste im Posteingang "Abbestellen" ein. 
  2. Klicken Sie auf den Pfeil nach unten neben dem  Suchfeld und dann auf den Button "Filter erstellen".
  3. Klicken Sie auf "Löschen" und aktivieren Sie das  Kontrollkästchen "Filter auch auf übereinstimmende Konversationen anwenden".  
  4. rstellen Sie den Filter.

Dadurch werden alle ausgewählten E-Mails in den Papierkorb verschoben. Das Resultat: Mit wenigen Klicks haben Sie sich aus diversen Verteilern ausgetragen und mehrere E-Mails dauerhaft gelöscht.

Sie wissen nun, wie Sie Spam-E-Mails erkennen und loswerden. Als Nächstes geht es um die häufigsten Bedrohungsarten.

Häufige Sicherheitsbedrohungen durch Spam-E-Mails

Spam-E-Mails sind an sich schon lästig, aber einige von ihnen können Ihre digitale Sicherheit gefährden. Denn sie enthalten Viren, Malware und andere Cyberbedrohungen. Nach diesen Bedrohungen sollten Sie die Augen offen halten:

Trojaner

Trojaner sind als legitimes Programm getarnt. Sie mögen noch so geübt darin sein, legitime von betrügerischen E-Mails zu unterscheiden – Trojaner finden immer wieder eine Möglichkeit, Ihre Abwehrmechanismen durch  Täuschung zu umgehen. 

Sie verbergen sich zum Beispiel in kostenlosen Software-Downloads oder E-Mail-Anhängen, die dem Anschein  nach von Bekannten stammen.

Öffnen Sie die E-Mail, installiert der Trojaner schädlichen Code – in der Regel Spyware oder Viren – und verursacht Probleme auf Ihrem Computer.

Dies ermöglicht es dem Angreifer, die Kontrolle über das Gerät zu übernehmen, Sie auszusperren und Ihre Daten,
Kontoinformationen oder E-Mail-Adressen abzugreifen. Anti-Malware-Software bietet effektiven Schutz gegen Trojaner.

Außerdem sollten Sie nicht auf Popup-Meldungen auf Ihrem Computer klicken. Falls man vor lauter Popups den Bildschirm kaum noch sieht, sollten Sie einen Antivirus-Scan laufen lassen.

Zombies

Zombies sind eine Art von Malware, die sich ebenfalls in E-Mail-Anhängen verbirgt. Zombies verwandeln Ihren  Computer in einen Server und senden Spam an andere Computer. Oft merken Sie gar nichts davon – abgesehen  davon, dass Ihr Rechner plötzlich wesentlich langsamer läuft oder der Akku schneller aufgebraucht wird. Derweil  versendet Ihr Computer möglicherweise massenweise Spam-Nachrichten oder führt Angriffe auf Webseiten aus.

Auch Zombies lassen sich vermeiden, indem man keine Anhänge öffnet und nicht auf Links in E-Mails aus dem  Spam-Ordner klickt.

Phishing und Visher

Phishing-Mails sind oft als Nachrichten von seriösen Finanzinstituten oder anderen Unternehmen getarnt, bei  denen Sie tatsächlich Kunde sind. In diesen Spam-E-Mails werden Sie aufgefordert, eine betrügerische oder  gefälschte Website aufzusuchen, um erneut Ihre Kreditkarte einzugeben oder Ihr Passwort zu bestätigen. Dies ist eine Art von Trickbetrug, um an Ihre persönlichen Daten zu gelangen.

Visher kontaktieren Sie telefonisch, doch auch sie haben es auf Ihre persönlichen Daten abgesehen. Seriöse Unternehmen würden solche Anfragen nie per E-Mail oder Telefon an ihre Kunden richten.

Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Sie einer Anfrage trauen können, googeln Sie das Unternehmen, um einen
Phishing-Scam auszuschließen.

Im Fall von Vishern sollten Sie den Anrufer auf den Anrufbeantworter sprechen lassen, wenn Ihnen die Rufnummer nicht bekannt vorkommt. Ob Fern- oder Ortsgespräch – generell sollten Sie nur Anrufe von Nummern entgegennehmen, die in Ihrem Telefonbuch stehen.

Lotteriebetrug und Fake-Angebote

Manchmal greifen Cyberdiebe auch auf altbekannte Betrugsmaschen zurück – zum Beispiel Fake-Angebote, die als echte Deals angepriesen werden. Bei dieser Form des Betrugs werden Sie mit Ihren Begierden oder Ihrer Gutmütigkeit in die Falle gelockt: Die Drahtzieher behaupten beispielsweise, Sie hätten in der Lotterie gewonnen oder jemand in Not brauche Ihre Hilfe.

Tatsächlich haben Sie natürlich keineswegs sechs Richtige im Lotto getippt und es wartet auch keine Kreuzfahrt auf Sie. Sie wurden auch nicht von einem ins Exil verbannten Staatsoberhaupt mit 10 Millionen US-Dollar bedacht – als Gegenleistung für die Preisgabe Ihrer Bankkontonummer.

Achten Sie auf Formulierungen wie "sofort" und "jetzt handeln" im E-Mail-Titel, die künstlichen Handlungsdruck erzeugen, um sich vor Lotteriebetrug und Fake-Angeboten zu schützen. Im Abschnitt "Löschen Sie Spam-E-Mails"
weiter oben in diesem Artikel finden Sie weitere Warnsignale, auf die Sie achten sollten.

So bleiben Sie spamfrei

Es gibt bisher noch keine Liste zum Schutz vor unerwünschten Spam-E-Mails. Und solange es die nicht gibt, müssen Sie das Spam-Problem selbst in die Hand nehmen.

Glücklicherweise gibt es gute Tools, die Sie dabei unterstützen. Die meisten E-Mail-Programme beinhalten Filter, die Spam erkennen und isolieren können. Viele Internetdienstanbieter filtern Spam-E-Mails heraus, so dass diese nie Ihren Computer erreichen. Es ist jedoch ratsam, eine Antivirus-Sicherheitssoftware zu installieren und zu aktivieren, die Viren beseitigen kann, die sich bereits auf Ihrem Computer befinden.

Sollte Spam durch das Raster dieser Filter fallen, folgen Sie der einfachsten Methode zum Umgang mit  verdächtigen E-Mails: Klicken Sie einfach auf "Löschen". 

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