Wie sicher ist das vernetzte Zuhause?
Das vernetzte Zuhause ist in erster Linie bedienungsfreundlich und komfortabel. Sind Sie schon einmal aus dem Haus gegangen und haben sich gefragt, ob Sie auch wirklich den Herd abgestellt oder die Wohnungstür verriegelt haben? Im vernetzten Zuhause brauchen Sie nur Ihre App zu befragen.
Das vernetzte Zuhause ist eine neue Technologie, die sehr schnell an Popularität gewinnt.
Das vernetzte Zuhause ist in erster Linie bedienungsfreundlich und komfortabel. Sind Sie schon einmal aus dem Haus gegangen und haben sich gefragt, ob Sie auch wirklich den Herd abgestellt oder die Wohnungstür verriegelt haben? Im vernetzten Zuhause brauchen Sie nur Ihre App zu befragen. Als Teil des Internets der Dinge wird das sogenannte "Smart Home" als der neue Zukunftstrend schlechthin gepriesen. 2013 wurden weltweit insgesamt mehr als 400 Millionen internetfähige Heimgeräte versandt. Doch diese Automatisierung, die uns den Alltag zu Hause erleichtert, bringt auch Schattenseiten mit sich, wenn es um die Sicherheit geht.
Was kann das vernetzte Zuhause?
Intelligente Haustechnik nimmt Ihnen ein breites Spektrum an Aufgaben ab – von der Klimaregelung über die Türentriegelung, Beleuchtungsanpassung und Steuerung von Überwachungskameras bis hin zum Bratenschmoren, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Ein WLAN-Heimnetzwerk und ein Smartphone sind die einzigen Voraussetzungen zur Einrichtung eines solchen automatisierten Haushalts.
Alles vernetzen – warum ist das riskant?
Die Apps, die zu Geräten für vernetztes Wohnen gehören, erleichtern nicht nur alltägliche Aufgaben, sondern sammeln dabei auch Daten zu Ihren täglichen Gewohnheiten. Angesichts der Tatsache, dass alle diese Anwendungen Daten über Ihr Heim an einer zentralen Stelle erfassen, wissen Sie eigentlich, wie die jeweiligen Unternehmen all diese Daten verwenden? Und wissen Sie auch, wie Sie sich vor Sicherheitsverletzungen schützen können, damit diese Informationen nicht in die falschen Hände fallen?
Will Price, der Entwickler von Roomie Remote, einer Universalfernbedienung, die viele vernetzte Heimgeräte miteinander verbindet – darunter WeMo-Steckdosen, Nest-Thermostate, Phillips Hue-Glühbirnen, Mediaplayer und vieles mehr –, beschäftigt sich seit Langem mit der neuen Technologie. Schon früh begann er, selbst vernetzte Heimgeräte zu nutzen. Price hat seine Wurzeln in der Sicherheits- und Verschlüsselungsbranche. Früher war er für die PGP Corporation tätig, die 2010 von NortonLifeLock übernommen wurde. Zum Thema Sicherheit seiner vernetzten Heimgeräte sagt er: "Ich fühle mich in der derzeitigen Situation im Allgemeinen sicher." Doch wenn es um die Sicherheit beim vernetzten Wohnen geht, gibt es keine Universallösung. "Aufgrund der Vielzahl der Geräte bei mir zu Hause gibt es keine Lösung, die für alle geeignet ist. In der Regel hat man keine Wahl und bekommt als Benutzer keine Rolle zugewiesen. Die Probleme unterscheiden sich meistens von Produkt zu Produkt", so Price. "Einige der Produkte, die ich nutze und weiterempfehle, haben keine wesentlichen Sicherheitsprobleme. Andere sind ihrer Zeit ein wenig voraus und müssen wohl noch einige Testrunden durchlaufen, bis alle Probleme behoben sind."
Trotz der Gefahr der Erfassung persönlicher Daten überwiegen die virtuellen Sicherheitsfunktionen bei einigen Geräten die Risiken, insbesondere für Verbraucher. "Hausschlüssel", so Price, bereiteten ihm früher mitunter die größten Sorgen. "Mal ließen wir zu viele Schlüssel anfertigen, sodass uns der Gedanke nervös machte, wer alles Zutritt zu unserem Haus hatte, und wir uns fragten, ob wir das Schloss austauschen lassen sollten, mal hatten wir zu wenige, sodass wir einen unter dem Fußabtreter verstecken mussten. Vor der Installation des Nest-Thermostats machten wir uns zudem immer Gedanken, wie heiß es bei uns war, wegen der Haustiere." Um Einbrüche muss er sich nun, da er ein vernetztes Heim besitzt, keine Sorgen mehr machen. "Jetzt, da wir uns per Fernzugriff die Überwachungskameras ansehen können und per App steuern können, wer die Tür öffnen kann, fühlen wir uns auf Geschäftsreisen viel sicherer." Bei all der beruhigenden Gewissheit, die diese Geräte und Apps bieten, sollte man doch nicht die zusätzlichen Maßnahmen übersehen, mit denen man sie schützen kann.
Einige der neuen Technologien sind relativ einfach zu hacken. Die Bedenken, die das mit sich bringt, so groß sie auch sein mögen, können durch die Absicherung der Technologien, die mit diesen neuen Arten von Produkten interagieren, größtenteils vermieden werden.
Sicherheitstipps für das vernetzte Zuhause
Da das vernetzte Heim üblicherweise per Smartphone gesteuert und per WLAN-Heimnetzwerk bereitgestellt wird, sollten Sie diese beiden Systeme als Erstes absichern.
Schützen Sie Ihr Heimnetzwerk:
- Ändern Sie den Standardbenutzernamen und die administrativen Passwörter aller drahtlosen Ausstattung und Geräte, die mit Ihrem Netzwerk verbunden sind.
- Aktivieren Sie WPA (Wi-Fi Protected Access), ein Sicherheitsprotokoll zur Einrichtung eines durch Verschlüsselungstechnologie geschützten Netzwerks.
- Aktivieren Sie die Firewalls auf Ihren Computern und dem WLAN-Router. Installieren Sie Sicherheitssoftware wie Norton Security, um Ihre Computer mit einer zusätzlichen Schutzschicht abzusichern. Ihr WLAN selbst mag zwar gesichert sein, doch es ist nicht vor den vielfältigen Arten von Schadsoftware geschützt, die über das Internet auf Ihre Computer übertragen werden. Alles ist miteinander vernetzt. * Legen Sie sichere Passwörter für Ihr WLAN an.
Schützen Sie Ihr Smartphone:
- Sichern Sie Ihr Handy mit einem Passwort, um zu verhindern, dass Fremde darauf zugreifen, falls es verloren geht oder gestohlen wird. Richten Sie ein, dass Ihr Gerät bei Nichtgebrauch automatisch gesperrt wird. Sorgen Sie dafür, dass es eine Möglichkeit gibt, die Daten auf dem Smartphone im Fall eines Diebstahls per Fernzugriff rückstandslos zu löschen.
- Sofern Sie Ihr Smartphone mit vernetzten Geräten nutzen, lesen Sie sich vor dem Kauf eines Produkts ganz genau die Datenschutzrichtlinie durch, um die Kontrolle darüber zu wahren, wie Ihre Daten von den zugehörigen Apps verwendet werden, und um sie entsprechend zu schützen. Die Datenschutzrichtlinie sollte Sie darüber informieren, auf welche Informationen die App auf Ihrem Handy zugreift, welche Daten erfasst werden und was damit passiert.
- Führen Sie regelmäßig Software-Updates für alle Apps und das Betriebssystem Ihres Smartphones durch. Dadurch werden mögliche Sicherheitslücken behoben, die Schadprogrammen und Cyberkriminellen Zugriff auf Ihr Telefon gewähren können.
Was hält die Zukunft für das vernetzte Zuhause bereit?
Obgleich diese Technologie noch ziemlich jung ist, boomt die Branche bereits mit neuen Produkten, die in regelmäßigen Abständen auf den Markt strömen. Vor dem Hintergrund des raschen Branchenwachstums und der Beliebtheit dieser Geräte ist zu erwarten, dass Sicherheitsbedenken immer stärker in den Vordergrund rücken werden. Doch bis dahin können Sie diese Produkte sicher verwenden, sofern Sie die hier genannten Sicherheitsvorkehrungen treffen.
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