Safer Internet Day: Stärken Sie Ihre Online-Sicherheit durch gute Cyber-Hygiene

Cyber-Hygiene umfasst die Verwendung der richtigen Produkte und Hilfsmittel, die richtige Durchführung und die Entwicklung einer Routine.

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Diese Woche findet der 19te Safer Internet Day statt, ein Tag, an dem Menschen aller Altersgruppen dazu bewegt werden sollen, der Sicherheit im Internet mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Das Gute: Mit der richtigen Cyber-Hygiene ist das gar nicht so schwer.

Nun stellt sich nur noch die Frage: Haben Sie überhaupt schon einmal von "Cyber-Hygiene" gehört? Dinge wie Zähneputzen und Duschen verbindet man in der Regel nicht mit Technologie – dennoch ist der Begriff "Hygiene" eine hilfreiche Metapher, wenn es um kluges Verhalten bei der Nutzung Ihrer Smart-Geräte geht.

Sie lernen als Kind, was gute Hygiene ausmacht, und halten sich dann in der Regel für den Rest Ihres Lebens daran. Sie beruht auf drei Grundprinzipien: Verwendung von Produkten und Hilfsmitteln entsprechend Ihrer Hygienebedürfnisse, richtige Durchführung der nötigen Maßnahmen und Entwicklung einer Routine.

Aber was ist Cyber-Hygiene und was hat sie mit dem Computer und vernetzten Geräten zu tun?

Bei Cyber-Hygiene geht es darum, proaktiv auf die eigene Cybersicherheit zu achten – nicht anders als bei Ihrer täglichen Körperhygiene – um Online-Bedrohungen und -Sicherheitsprobleme abzuwehren. Leider wird Cybersicherheit immer noch nicht so ernst genommen wie Karies und Zahnwurzelentzündungen. Einige Menschen sehen Cybersicherheit als eher überflüssig an, was sich angesichts der Weiterentwicklung von Online-Bedrohungen allerdings ändern könnte. Deshalb sollten Maßnahmen zur Cyber-Hygiene genauso zur Routine werden wie das Zähneputzen.

Im Folgenden finden Sie einige Tipps, wie Sie und Ihre Familie das in der Praxis umsetzen können.

Verwenden Sie die richtigen Hilfsmittel für die Cyber-Hygiene

Haben Sie schon einmal versucht, sich die Zähne ohne Zahnbürste zu putzen? Ohne die geeigneten Hilfsmittel ist die Aufrechterhaltung der eigenen Körperhygiene schwierig, wenn nicht unmöglich. Gleiches gilt für eine gute Cyber-Hygiene. Ohne die richtigen Produkte und Tools könnten persönliche Daten, die Sie für sicher halten, gefährdet sein.

Vertrauenswürdige Antivirus-Software, eine Netzwerk-Firewall und ein Passwortschutz können helfen, die auf dem Computer gespeicherten Daten zu schützen. Alle zusammen können dazu beitragen, dass Sie sich über die Sicherheit Ihres Computers, Laptops, Smartphones und anderer privater Geräte keine Sorgen machen müssen.

Außerdem sollten Sie stets darauf achten, dass der Anbieter vertrauenswürdig ist, bevor Sie Software auf Ihrem Computer oder Mobilgeräten installieren.

Integrieren Sie Cyber-Hygiene in Ihren Alltag

Wenn Sie lernen, sich regelmäßig um Ihre Cybersicherheit zu kümmern, erhöhen Sie die Chancen, eine Online-Bedrohung abzuwehren. Aber genau wie jede Gewohnheit, die Sie gern annehmen würden, sind dafür Routine und Wiederholung nötig.

Richten Sie zunächst eine Erinnerung ein oder markieren Sie sich im Kalender, wann welche Aufgaben auszuführen sind. Dazu gehören das Suchen nach Viren mit einer Antivirus-Software, das Aktualisieren der Betriebssysteme Ihrer verschiedenen Geräte, das Prüfen auf Sicherheits-Patches, das Löschen nicht benötigter Dateien von der Festplatte und das Ändern Ihrer Passwörter. Sobald Sie sich mit den Grundregeln der Cyber-Hygiene vertraut gemacht haben, wird sie zu einer Selbstverständlichkeit werden.

Wichtige Maßnahmen für gute Cyber-Hygiene

Gute Cyber-Hygiene ist etwas, das zu Ihrer Online-Sicherheit beitragen kann. Hier sind neun grundlegende Schritte, die Ihnen dabei helfen können Ihre Cyber-Hygiene zu verbessern.

Schritt 1: Installieren Sie vertrauenswürdige Software, um sich vor Viren und Schadprogrammen zu schützen

Der erste und vielleicht wichtigste Schritt ist die Installation einer Antivirus-Software. Was hat es damit auf sich? Antivirus-Software ist ein Programm oder eine Reihe von Programmen, die nach Computerviren und anderen Formen vom Schadsoftware – auch als "Malware" bezeichnet – suchen und dabei helfen, diese zu entfernen. Sie ist ein wichtiger Bestandteil Ihrer gesamten Cyber-Hygiene, mit der Sie sich vor Sicherheitsverletzungen und anderen Bedrohungen schützen können.

Im Einzelnen leistet Antivirus-Software einen Beitrag zu Ihrem Schutz, indem es unter anderem folgende Ausgaben durchführt:

  • Isolieren bestimmter Dateien zur Erkennung von bösartiger Software 
  • Planen und Ausführen automatischer Scans
  • Scannen einer bestimmten Datei oder des gesamten Computers oder eines Flash-Laufwerks, je nach Ihren spezifischen Anforderungen
  • Löschen von bösartigem
  • Code und Schadsoftware

Überprüfen des Sicherheitsstatus Ihres Computers und anderer Geräte

Schritt 2: Verwenden Sie Netzwerk-Firewalls

Die Verwendung einer Netzwerk-Firewall ist eine weitere wichtige Maßnahme für gute Cyber-Hygiene. Firewalls sind eine erste Verteidigungslinie für die Netzwerksicherheit, da sie dabei helfen zu verhindern, dass nicht autorisierte Benutzer auf Ihre Websites, E-Mail-Server und andere Informationsquellen zugreifen, die über das Internet erreichbar sind.

Schritt 3: Aktualisieren Sie Software regelmäßig

Aktualisieren Sie regelmäßig Apps, Webbrowser und Betriebssysteme, um zu gewährleisten, dass Sie stets die neuesten Versionen verwenden, in denen mögliche Fehler älterer Versionen behoben wurden. Durch die Einrichtung automatischer Updates stellen Sie sicher, dass Sie über den neuesten Schutz verfügen.

Diese Updates sind besonders wichtig, da sie häufig Patches enthalten. Software-Entwickler veröffentlichen unter anderem dann Patches, wenn sie Fehler entdecken, die zum Einfallstor für Viren oder Cyberkriminelle werden könnten. Sie werden möglicherweise nicht immer benachrichtigt, wenn ein kritischer Patch implementiert wurde, da dies auch die Aufmerksamkeit Cyberkrimineller wecken könnte. Mit regelmäßigen Updates gewährleisten Sie daher, dass diese Patches eventuelle Sicherheitslücken in Ihrer Software schließen.

Schritt 4: Richten Sie sichere Passwörter ein

Das Einrichten sicherer Passwörter auf allen Ihren Geräten ist eine unverzichtbare Aufgabe. Die Passwörter sollten einmalig und komplex sein und aus mindestens 12 Zeichen bestehen, einschließlich Ziffern, Symbole sowie Groß- und Kleinbuchstaben. Wenn Sie Ihre Passwörter regelmäßig ändern, diese niemals weitergeben oder mehrfach verwenden, können Sie besser verhindern, dass sie von Cyberkriminellen geknackt werden. Ein Passwort-Manager kann Ihnen zudem helfen, Passwörter einzurichten und sicher aufzubewahren.

Schritt 5: Verwenden Sie Multifaktor-Authentifizierung

Die Zwei-Faktor-oder Multifaktor-Authentifizierung ist eine bewährte Methode für zusätzliche Sicherheit. Bei der Zwei-Faktor-Authentifizierung müssen Sie in der Regel Ihr Passwort und Ihren Benutzernamen beispielsweise zusammen mit einem Code eingeben, den Sie per SMS erhalten. Für einige Systeme ist dies vielleicht ausreichend. Die Multifaktor-Authentifizierung bietet jedoch weitere Schutzebenen durch die Verwendung biometrischer Daten wie Gesichts- oder Fingerabdruckerkennung, um Cyberkriminellen den Zugang zu Ihrem Gerät und zu persönlichen Informationen zu erschweren.

Schritt 6: Nutzen Sie Geräteverschlüsselung

In den meisten Unternehmen werden Daten automatisch verschlüsselt. Gegebenenfalls sollten Sie diese Technik auch für Ihre Geräte und andere Medien nutzen, die sensible Daten enthalten – wie etwa Laptops, Tablets, Smartphones, Wechseldatenträger, Datenbänder und Cloud-Speicher. Tatsächlich verwenden viele Smartphones Verschlüsselung als Standard für die darauf gespeicherten Daten. Einige Apps setzen durchgängige Verschlüsselung ein und andere Services verschlüsseln Daten auf Ihren Geräten und sichern sie in der Cloud. Eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung eines verschlüsselten USB-Sticks.

Schritt 7: Führen Sie regelmäßige Backups durch

Das Sichern wichtiger Dateien – offline, auf einer externen Festplatte oder in der Cloud – ist ebenfalls eine wichtige Aufgabe. Dies hilft Ihnen, sich vor den zahlreichen Formen von Datenverlust zu schützen – sei es durch kaputte Hardware oder Malware.

Schritt 8: Daten von der Festplatte löschen

Wenn Sie Ihren Laptop, Ihr Tablet oder Smartphone verkaufen, müssen Sie sicherstellen, dass der nächste Benutzer nicht an Ihre persönlichen oder sensiblen Daten gelangt. Sollte Ihr Gerät einmal kompromittiert werden, können Angreifer von einer sauberen Festplatte weit weniger Daten abgreifen.

Doch mit dem bloßen Löschen von Dateien oder Daten ist es meist nicht getan. Zu einer guten Cyber-Hygiene gehört auch das Neuformatieren und anschließende Bereinigen Ihrer Festplatte. Sollten Sie beispielsweise Ihren Computer verkaufen wollen und ihn zuvor zum Online-Banking verwendet haben, dann sollten Sie die Festplatte bereinigen, um Software und Daten zu entfernen.

Schritt 9: Sichern Sie Ihren Router ab

Vergessen Sie nicht, Ihr WLAN zu schützen. Dazu müssen Sie den Standardnamen und das Standardkennwort, die vom Hersteller des Routers eingerichtet wurden, deaktivieren und ändern, die Remote-Verwaltung deaktivieren und sich nach der Einrichtung als Administrator abmelden. Vergewissern Sie sich außerdem, dass Ihr Router WPA2- oder WPA3-Verschlüsselung bietet, um den höchstmöglichen Grad an Sicherheit der über das Netzwerk gesendeten Informationen zu gewährleisten.

Denken Sie daran: Gute Gewohnheiten in der Cyber-Hygiene müssen dauerhaft praktiziert werden. Wenn Sie vertrauenswürdige Sicherheitssoftware auf Ihrem Computer und Ihren Geräten installieren, sie regelmäßig aktualisieren, sichere Passwörter verwenden und Daten gründlich löschen, dann sind Sie auf einem guten Weg dahin, dass Ihnen die Regeln der Cybersicherheit zur Gewohnheit werden. 

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