Fingerprinting: Definition und Schutzmaßnahmen
Digital Fingerprinting ist eine Form von Online-Tracking und Datenerfassung. Dabei wird anhand von Daten zu Ihrer Internetnutzung ein Profil von Ihnen erstellt. Glücklicherweise gibt es eine hochmoderne Lösung, mit der Sie dagegen vorgehen können. Mit Norton AntiTrack können Sie Ihren digitalen Fingerabdruck verbergen und Ihre Online-Privatsphäre stärken.
Was genau versteht man unter "Fingerprinting"?
Fingerprinting ist eine invasive Form von Online-Tracking. Dabei wird anhand Ihrer Online-Aktivitäten ein individuelles Profil von Ihnen erstellt: ein sogenannter digitaler Fingerabdruck.
So ziemlich jede Information im Zusammenhang mit Ihrer Internetnutzung kann als Basis für dieses Profil dienen:
Gerätestandort, Zeitzone, IP-Adresse, Hardware, Software, Add-ons, Geräte- und Spracheinstellungen, Bildschirmauflösung, Farbtiefe und andere Anzeige-Einstellungen, auf dem Gerät oder im Browser installierte Schriftarten sowie Ihr bevorzugter Browser – all das sagt etwas über Sie aus.
Ihr individuelles digitales Profil kann dann nachverfolgt und für beliebige Zwecke genutzt werden – auch für kriminelle und bösartige Handlungen.
Je unspezifischer Ihr Computer, Tablet oder Smartphone ist, desto schwerer lassen sich personenbezogene Informationen daraus gewinnen. Hochgradig standardisierte Programme, Einstellungen und Add-ons erschweren die Erstellung eines eindeutigen Nutzerprofils durch Browser-Fingerprinting.
Das Problem ist, dass sich praktisch aus jeder Internetaktivität etwas Spezifisches ableiten lässt, wenn man nur genug Merkmale miteinander kombiniert. Bei komplexeren Webtrackern lässt sich die Erstellung digitaler Fingerabdrücke, und sei es durch eine umfassende Trial-and-Error-Methode, nicht verhindern.
Browser-Fingerprinting und Cookies: Worin besteht der Unterschied?
Cookies sind in den letzten Jahren als "Online-Spione" in Verruf geraten. Die Cookie-Nutzung unterliegt in vielen Ländern inzwischen rechtlichen Vorschriften. Daher dürften sie den meisten von uns ein Begriff sein.
Diese kleinen Datenpakete infiltrieren unsere Geräte und sammeln über das Netz Daten, die wir in der Regel lieber unter Verschluss halten würden.
Sowohl Digital Fingerprinting als auch der Einsatz von Cookies sind Online-Tracking-Methoden, bei denen die Spuren einer Person im Internet verfolgt werden, um private Informationen über sie in Erfahrung zu bringen. Diese Informationen können dann für personalisierte Werbung, aber auch für Betrugsversuche eingesetzt werden.
Es gibt jedoch drei wichtige Unterschiede zwischen Cookies und Browser-Fingerprinting, weswegen Letzteres eine größere Bedrohung für die Online-Privatsphäre darstellt.
Speicher
Digitale Fingerabdrücke werden nicht auf Ihrem Gerät gespeichert. Sie werden im Rahmen von Browser- bzw. Geräte-Fingerprinting erfasst und dann auf einem Remote-Server von demjenigen gespeichert, der Sie überwacht. Für Sie selbst gibt es also keine Möglichkeit, sie zu löschen, und sie lassen sich nur sehr schwer blockieren.
Cookies sind hingegen Daten, die auf dem Gerät des jeweiligen Nutzers gespeichert werden. Dieser kann sie daher – entweder manuell oder durch Installation einer entsprechenden Sicherheitssoftware – ohne Weiteres löschen oder blockieren. Wenn Sie Cookies loswerden möchten, müssen Sie in der Regel nur den Browser-Verlauf aufrufen. Dort können Sie sie löschen.
Verlässlichkeit
Der einzige Schwachpunkt von Fingerprinting ist, dass sich das Verhalten der Nutzer damit nicht so zuverlässig nachverfolgen lässt wie mit Cookies.
Diese Tracking-Methode basiert eher auf Glückstreffern, da die Attribute zur Erstellung des Nutzerprofils aus der Ferne erfassbar sein müssen. Cookies sind hingegen eindeutige Tracking-Codes, die auf Ihrem Gerät gespeichert werden und speziell darauf ausgelegt sind, Ihre Online-Aktivitäten und -Bewegungen aufzuzeichnen.
Aber da die Erfassung digitaler Fingerabdrücke wesentlich schwerer zu erkennen und zu verhindern ist als der Einsatz von Cookies, sind Sie über Ihren digitalen Fingerabdruck trotzdem leichter zu identifizieren.
Warum kommt Fingerprinting auf Websites zum Einsatz?
Benutzerfreundlichkeit
Der ursprüngliche Zweck des Fingerprinting besteht darin, den Nutzern einer Website durch Abstimmung der Website-Funktionen auf das jeweilige Gerät oder den jeweiligen Browser den größtmöglichen Komfort zu bieten.
Sicherheit
Fingerprinting kann auch eingesetzt werden, um Botnets, Betrüger und andere böswillige Akteure selbst dann zu erkennen und abzuwehren, wenn sie über mehrere Geräte, Standorte oder VPNs agieren, sodass die Sicherheit der übrigen Nutzer und der jeweiligen Website gewahrt bleibt. Banken und Zahlungsdienstleister setzen Fingerprinting zudem ein, um Betrugsfälle aufzuklären.
Personalisierte Werbung
Online-Fingerprinting wird jedoch zunehmend für andere Zwecke verwendet, die nicht unbedingt im Interesse der Nutzer sind. Dazu gehört, wie könnte es anders sein, personalisierte Werbung.
Aufgrund der Vorteile digitaler Fingerabdrücke gegenüber Cookies ermöglicht diese Tracking-Methode Werbetreibenden, Kunden mehr Online-Werbung anzuzeigen. Diese ist in der Regel nicht so zielgerichtet wie durch Cookie-Tracking erzeugte Anzeigen, da Cookies auf dem Gerät des Nutzers selbst gespeichert werden und daher in der Regel ein genaueres Nutzerprofil ergeben.
Das Ergebnis? Noch mehr lästige, irrelevante und akkubelastende Online-Werbung, die Sie beim Surfen stört.
Dynamische Preisgestaltung und selektiver Zugriff
Spekulationen zufolge wird Fingerprinting auch von Online-Händlern eingesetzt, um die Preise oder den Zugriff auf bestimmte Dienste auf Basis der Nutzermerkmale des jeweiligen digitalen Fingerabdrucks zu manipulieren.
Wenn Ihr digitaler Fingerabdruck beispielsweise ergibt, dass Sie in einem Viertel mit einkommensstarken Haushalten wohnen, kann es passieren, dass der Online-Händler den Preis für die Schuhe, die Sie kaufen möchten, gegenüber dem Standardpreis erhöht.
Betrug
Ironischerweise fördern Browser- und Geräte-Fingerprinting genau das, was sie eigentlich verhindern sollten.
Mithilfe Ihres individuellen digitalen Fingerabdrucks können Betrüger allerlei Daten über Sie abrufen, einschließlich personenbezogener Informationen und Zahlungsdetails. Dadurch erhöht sich das Risiko von Identitätsdiebstahl und Betrug.
Norton Identity Advisor Plus bietet leistungsstarke Identitätsschutzfunktionen. Die Lösung gibt Ihnen Tools an die Hand, mit denen Sie nach Identitätsbedrohungen Ausschau halten und darauf reagieren können. Außerdem hilft sie Ihnen, Ihre Finanzen im Auge zu behalten und Probleme im Zusammenhang mit Identitätsdiebstahl zu beheben.
Fingerprinting-Techniken
Canvas Fingerprinting
Der HTML-Code – die Sprache, in der Websites programmiert werden – enthält ein Element, das sich "Canvas" nennt. HTML-Skripte können Browser beim Besuch der jeweiligen Website dazu bringen, Text und Bilder auf eine "Leinwand" (engl. "canvas") zu zeichnen.
Deren spezifische Komposition gibt Aufschluss über die Konfiguration des Geräts und unterstützt den Prozess des Geräte-Fingerprinting.
WebGL Fingerprinting
WebGL Fingerprinting funktioniert auf die gleiche Weise wie Canvas Fingerprinting, nur dass statt HTML eine JavaScript-API verwendet wird, um Ihre Grafikhardware-Informationen aufzuzeichnen.
Audio Fingerprinting
Bei dieser Art des Fingerprinting wird mithilfe der Web-Audio-API der jeweiligen Website gemessen, wie Ihr Gerät Töne erzeugt. Anhand dieser Information wird dann ein digitales Profil von Ihnen erstellt.
IP-Adressen- und Browser-Fingerprinting
Bei Ihrer IP-Adresse handelt es sich um eine eindeutige Zahlenfolge, die Ihrer Internetverbindung zugewiesen wird. Beim Besuch einer Website wird Ihre IP-Adresse an den Webserver übermittelt. Anschließend kann sie zur Erstellung Ihres digitalen Fingerabdrucks verwendet werden.
Auf dieselbe Weise kann ermittelt werden, mit welchem Browser Sie auf die Website zugreifen.
Fingerprinting durch angeschlossene Geräte
Auch anhand der Geräte, die an Ihren Computer oder Ihr Smartphone angeschlossen sind, wenn Sie eine bestimmte Website aufrufen, lässt sich ein digitaler Fingerabdruck von Ihnen erstellen.
Erkennt ein Webtracker, dass die Audio- oder Videowiedergabe auf der Website über ein bestimmtes Kopfhörer- oder Lautsprechermodell erfolgt, kann er anhand dieser Information Ihre weiteren Schritte im Internet mit Ihnen in Verbindung bringen und entsprechende Daten aufzeichnen, wann immer die betreffenden Geräte angeschlossen sind.
Wie lässt sich Browser-Fingerprinting verhindern?
Browser- und Geräte-Fingerprinting kann man nur schwer verhindern, da Websites in der Regel in gewisser Weise auf Fingerabdrücke angewiesen sind, damit sie in dem von Ihnen gewählten Browser oder in Kombination mit Ihrer Gerätekonfiguration ordnungsgemäß funktionieren.
Und da Ihr digitaler Fingerabdruck nach der Erstellung außerhalb des Geräts gespeichert wird, ist er für Sicherheitssoftware anschließend nicht mehr erreichbar.
Die Website AmIUnique untersucht, wie Daten zur Erstellung von Fingerabdrücken verwendet werden, damit wir den Prozess besser verstehen und stoppen können.
Werbeblocker, private Browser und VPNs können einigen Formen von Fingerprinting durch Verbergen Ihrer IP-Adresse und Ihres Standorts Einhalt gebieten. Doch auch sie können nicht verhindern, dass andere detaillierte Benutzerinformationen auf Websites gelangen, die Sie besuchen und auf denen Fingerprinting-Methoden zum Einsatz kommen. Zur Anonymisierung Ihres gesamten Online-Nutzerprofils ist eine leistungsfähigere Anti-Tracking-Technologie wie Norton AntiTrack nötig.
Von einigen Browsern, die auf Privatsphäre-Schutz ausgelegt sind, wird behauptet, sie könnten Fingerprinting unterbinden. Das gilt jedoch nur für das Fingerprinting durch jene Third-Party-Tracker, die den Browser-Entwicklern rein zufällig bekannt sind.
Da aber ständig neue Webtracker entwickelt werden, ist es unmöglich, Sicherheitsfunktionen zu programmieren, die auch nur ansatzweise umfassenden Schutz bieten.
Und selbst wenn ein Browser Fingerprinting-Versuche einschränken kann, nimmt die Verarbeitung so viel Rechenleistung in Anspruch, dass das Surferlebnis stark beeinträchtigt wird.
Anti-Tracking-Technologie
Es gibt noch eine andere Möglichkeit, Fingerprinting zu verhindern, bei der die Beschränkungen des Browsers keine Rolle spielen und auch die Geschwindigkeit nicht gedrosselt wird.
Sie können leistungsstarke, browserunabhängige Anti-Fingerprinting-Lösungen wie Norton AntiTrack verwenden. Dieses spezielle Tool verschleiert Ihren Fingerabdruck, sodass Tracker in Ihren Online-Aktivitäten kein Muster erkennen können, das Rückschlüsse auf Sie zulässt.
Person beim Blick auf das Norton AntiTrack-Dashboard
Zudem lassen sich mit Lösungen dieser Art die üblichen Surfgeschwindigkeiten beibehalten und durch browserinterne Sicherheitsfunktionen verursachte Verzögerungen vermeiden. Sogar Websites, die bei herkömmlichen Tools zugriffsbeschränkt sind, werden mit Norton AntiTrack flüssig geladen.
Außerdem geht Norton AntiTrack weit über das bloße Blockieren oder Löschen von Cookies hinaus. So stärkt die Lösung auch den Schutz Ihrer Browserdaten vor den neuesten Webtrackern. Und das All-in-One-Dashboard informiert Sie über alle erkannten Tracking-Versuche.
Mit diesem Anti-Fingerprinting-Tool können Sie alle Ihre Online-Aktivitäten ungestört genießen und gleichzeitig das Profiling-Risiko durch aufdringliche Dritte minimieren, die so komplexe Tracking-Methoden wie Fingerprinting einsetzen.
Wenn Sie Norton AntiTrack installieren, wird Ihr digitaler Fingerabdruck maskiert, sodass Sie anonym im Internet surfen können, wobei Ihre Privatsphäre gestärkt und Tracker geschwächt werden.
Sie möchten mehr erfahren?
Folgen Sie uns, um aktuelle Neuigkeiten, Tipps und Updates zu erhalten.