Was ist ein Computerwurm?

Computerwürmer sind gefährliche Dateien, die sich durch das Internet bewegen. Erfahren Sie, wie Antivirus-Software Sie davor schützen kann.

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Obwohl sich die meisten Schlagzeilen auf Ransomware konzentrieren, können Computerwürmer ebenso verheerend sein.

Sicher, der Begriff "Wurm" klingt erst einmal nicht allzu furchteinflößend, daraus kann sich jedoch eine ernst zu nehmende Bedrohung entwickeln, wenn Sie nicht vorsichtig sind.

Würmer existieren schon seit Jahrzehnten, und in den Anfangstagen des Internets waren sie verantwortlich für einige der schwerwiegendsten Hacker-Angriffe aller Zeiten, die Schäden in Milliardenhöhe verursachten.

Während Ransomware ihr Vorhandensein laut und deutlich ankündigt (schließlich müssen Sie erst wissen, dass Sie gehackt wurden, damit Sie Lösegeld zahlen), sind Würmer viel subtiler.

Möglicherweise bekommen Sie überhaupt nichts davon mit, wenn sich ein Wurm in Ihrem System eingenistet hat.

Was genau ist also ein Computerwurm?

Ein Computerwurm ist eine Art von Schadsoftware, die Netzwerkverbindungen auf der ganzen Welt durchwandert, um ihre Ziele anzugreifen.

Würmer sind so gefährlich, weil sie bekannte Sicherheitslücken von Computern (z. B. ein Problem im Sicherheitssystem eines Computers) ausnutzen, um ein Gerät zu infizieren. Ist ein Wurm einmal eingedrungen, ist er sehr schwer zu stoppen, da er sich immer weiterbewegt, um sein Ziel zu finden.

Computerwürmer unterscheiden sich von Computerviren oder anderen Formen von Schadsoftware in mehrfacher Weise:

  • Würmer konzentrieren sich nicht auf einzelne Nutzer, sondern infizieren jedes Gerät, das sie finden können.
  • Würmer werden nicht direkt an Nutzer gesendet und müssen nicht geöffnet oder an eine Datei angehängt werden, um sich auf einem Computer einzunisten.
  • Würmer verfolgen das Hauptziel, sich so weit wie möglich zu verbreiten, und nicht, direkten Schaden zu verursachen.
  • Würmer funktionieren vollkommen eigenständig und können sich auf der ganzen Welt weiterbewegen.

Computerwürmer sind gefährlich, auch wenn sie nicht unbedingt mit anderen gängigen Hacker-Techniken wie dem Diebstahl von Daten in Verbindung stehen – obwohl dies möglich ist.

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Wie funktioniert ein Computerwurm?

Der erste Computerwurm – der "Morris-Wurm" – wurde im Jahr 1988 in die Welt hinausgeschickt, und dient als gutes Beispiel für die Funktionsweise eines Wurms. Der Wurm wurde für eine Art Experiment entwickelt, um festzustellen, wie weit er sich im Internet verbreiten würde. Am Ende verursachte er den Absturz von etwa 10 Prozent des gesamten Internets.

Der Morris-Wurm brachte Betriebssysteme zum Absturz, weil er eine große Bandbreite beanspruchte, d. h. die Geschwindigkeit der Internetverbindungen wurde stark verlangsamt, während er sich durch das Internet schlängelte. Er übertrug zwar keine tatsächliche Schadsoftware wie etwa ein Virus, richtete aber Schäden an, da die infizierten Rechner so lange unbrauchbar waren, bis er aus dem System entfernt wurde.

Würmer können sich zwar selbst verbreiten, benötigen aber einen ersten Einstiegspunkt, wie beispielsweise E-Mails, kostenlose Programme, die aus dem Internet (insbesondere über Peer-to-Peer-Netzwerke) heruntergeladen wurden, und Instant Messaging-Dienste.

Die meisten Computerwürmer verlangsamen den Computer, während andere sich zu Programmen entwickelt haben, die Schäden verursachen, wie zum Beispiel:

  • Übertragen von Ransomware, die Ihre Dateien sperrt, bis Sie ein Lösegeld zahlen.
  • Hinterlassen eines Schadprogramms, das das gesamte Betriebssystem oder andere Teile des Computersystems löscht.
  • Importieren eines Keyloggers, also eines Programms, das alle Tastatureingaben aufzeichnet, einschließlich Nutzernamen und Passwörtern.

Falls Sie keine Sicherheitssoftware installiert haben, werden Sie wahrscheinlich nicht sofort merken, dass sich ein Computerwurm auf Ihrem Gerät befindet. Einige Warnsignale können jedoch darauf hinweisen, dass Ihr System mit einem Wurm infiziert wurde:

  • Ihr Computer arbeitet langsamer, bleibt oft hängen oder muss ungewöhnlich oft neu gestartet werden.
  • Das Öffnen von Websites und das Surfen im Internet dauert allgemein deutlich länger.
  • Ein unbekannter Nutzer versucht, auf Ihr Konto zuzugreifen.
  • Von Ihrem E-Mail-Konto werden Nachrichten, die Sie definitiv nicht geschrieben haben, an Ihre E-Mail-Kontakte versendet.
  • Dateien sind plötzlich nicht mehr vorhanden oder gesperrt, und Sie kennen das Passwort nicht.
  • Ihr Computer zeigt Warnmeldungen an, wahrscheinlich von Ihrer Firewall.
  • Apps und Programme öffnen sich, ohne dass Sie auf irgendetwas geklickt haben.

So schützen Sie Ihren Computer vor einem Computerwurm

Ihren Computer vor einem Wurm zu schützen ist wesentlich einfacher, als zu verhindern, dass Viren oder andere Formen von Schadprogrammen auf den Rechner gelangen. Dazu sind lediglich drei einfache Maßnahmen erforderlich:

  • Stellen Sie sicher, dass Ihre Sicherheitssoftware immer aktiv ist. Kein Antivirus-Programm auf Ihrem Computer installiert zu haben ist praktisch eine Einladung für Würmer.
  • Deaktivieren Sie niemals Ihre Firewalls. Firewalls bieten hervorragenden Schutz gegen alle Arten von schädlicher Software, die über Netzwerkverbindungen im Internet übertragen wird.
  • Halten Sie die Software auf Ihrem Computer immer auf dem neuesten Stand. Computeranbieter leisten hervorragende Arbeit beim Veröffentlichen von Patches, die zur Sicherheit der Nutzer beitragen. Auch wenn das Aktualisieren Ihres Computers nervig sein kann, sollten Sie sich immer ein paar Minuten Zeit zum Herunterladen und Installieren von Updates nehmen.  

Wenn Sie glauben, dass Ihr Computer bereits von einem Wurm infiziert wurde, bringen Sie ihn zu einem Technikspezialisten vor Ort oder kontaktieren Sie den Kundensupport des Herstellers. Ein Sicherheitspaket kann Ihnen möglicherweise dabei helfen, herauszufinden, um welche Art von Wurm es sich handelt, und wird zweifellos zum grundlegenden Schutz Ihres Geräts beitragen.

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